Einzigartiger Broilerbetrieb mit eigener Brüterei und Schlupfstall

Marek Albers

30 Sept. 2024

Klaas und Harma Haan betreiben zusammen mit ihrem Sohn Arjan und ihrer Tochter Marja einen Broiler- und Ackerbaubetrieb in Nieuw-Weerdinge, in der niederländischen Provinz Drenthe. Ihr Betrieb hebt sich deutlich von herkömmlichen Broilerfarmen ab – sie setzen auf innovative Methoden, um sich von der Masse abzuheben. Ihr Motto lautet: „Wenn du Geld verdienen willst, musst du dich unterscheiden.“

Erfolgreiches Familienunternehmen

Der Betrieb V.O.F. Pluimveebedrijf Haan wird durch die tatkräftige Mitarbeit aller vier Familienmitglieder erfolgreich geführt. Jeder hat klar definierte Aufgaben: Marja kümmert sich um die Verwaltung sowie die Brüterei und den Schlupfstall, während Klaas und Arjan für die älteren Broiler verantwortlich sind. Arjan übernimmt zudem die Arbeiten im Ackerbaubetrieb, und Harma unterstützt beim Einlegen der Bruteier, dem Zählen und Umsetzen der Küken sowie bei der Reinigung. Bei Bedarf wird das Team durch externe Helfer ergänzt.

Entwicklung des Betriebs

Klaas erzählt: „Wir haben unseren Betrieb 1990 mit einem Stall und etwas Land begonnen. In den Jahren 1992 und 1994 haben wir weitere Ställe für jeweils 25.000 Broiler in der Nähe gebaut.“ Mit der Entscheidung von Sohn Arjan, im Betrieb mitzuarbeiten, folgten der Bau von drei zusätzlichen Ställen und einer Lagerhalle mit Holzheizung.

 

Anders als andere

„2015 beantragten wir eine Genehmigung für den Bau unserer eigenen Brüterei und Brutstätte“, fährt Klaas fort. „2019 haben wir damit begonnen, unsere Family Haan aus Nieuw-Weerdinge-Eintagsküken auszubrüten. Wir haben uns für diesen Weg entschieden, weil wir etwas anderes machen wollten als die große Meute. UND wir wollten damit den Selbstkostenpreis senken. Wir haben keinen Einfluss auf den Fleisch- und Futterpreis, aber wir können sicherstellen, dass unser Selbstkostenpreis so niedrig wie möglich ist.“

 

Eigene Brüterei und Schlupfstall

2019 begann die Familie Haan mit dem Ausbrüten eigener Eintagsküken. „Wir wollten etwas anderes machen als die großen Betriebe und unsere Produktionskosten senken“, erklärt Klaas. Jede Woche liefert ein Vermehrungsbetrieb etwa 117.000 befruchtete Eier, die 18 Tage in der Brüterei vorgebrütet und anschließend in den Schlupfstall verlegt werden, wo sie nach vier Tagen schlüpfen.

Broilerspezialist Erik de Groot im Gespräch mit Arjan Haan.

Drei Altersgruppen im Stall

Arjan ergänzt: „In jedem unserer Ställe befinden sich Broiler unterschiedlichen Alters, wodurch wir alle 18 Tage etwa 110.000 Broiler an die Schlachterei liefern können.“ Dabei nehmen sie am Enrichment-Programm von Plukon teil, das höhere Anforderungen an die Haltungsbedingungen stellt, jedoch eine zusätzliche Vergütung bietet.

Effizienz durch eigene Fangmaschine

Durch die hohe Anzahl an Auslieferungen – fast 50 Mal im Jahr – hat der Betrieb in eine eigene Fangmaschine investiert. „So können wir Hygiene gewährleisten und den Betrieb ruhig und effizient führen“, erklärt Harma.

Entscheidung für konventionelle Broiler

„Wir haben uns bewusst für die Haltung konventioneller Broiler entschieden, da diese kurze Produktionszyklen ermöglichen“, erläutert Klaas. „Auch für diese Tiere gibt es einen stabilen Markt. Wichtig ist, dass wir als Branche gemeinsam für ein sicheres und gesundes Produkt sorgen.“

Partnerschaft mit De Heus

Arjan lobt die Zusammenarbeit mit De Heus: „Die gleichbleibende Qualität des Futters und die regelmäßigen Besuche unseres Spezialisten Erik de Groot geben uns die Stabilität, die wir brauchen.“

Bruteier werden nach der Vorbrutphase in den Schlupfstall verlegt, wo sie nach vier Tagen schlüpfen.

Arbeitsintensiv

Harma: „Unsere Arbeitsweise ist allerdings arbeitsintensiver als in anderen Hähnchenmastbetrieben. Die Bruteier müssen in Ablagebretter gelegt und in die Brüterei gebracht werden. Wir zählen die Eier, die nicht geschlüpft sind, und die Küken müssen in den Endstall gebracht werden. Dann reinigen wir alles wieder für die nächste Runde. Trotz des zusätzlichen Arbeitsaufwands und der höheren Energiekosten für das Ausbrüten und Beheizen der Brüterei senkt unsere Arbeitsweise die Kosten. Schließlich ist ein Brutei billiger als ein Eintagsküken, und wir können mehr Durchgänge in unseren bestehenden Häusern durchführen.

Die Familie Haan brütet befruchtete Eier 18 Tage in ihrer eigenen Brüterei vor.

Zukunftspläne

Marja betont: „Unser aktuelles Arbeitspensum ist sehr hoch. In Zukunft wollen wir die Arbeitsprozesse weiter optimieren und den Arbeitsaufwand reduzieren. Wartung und Effizienz bleiben für uns entscheidende Faktoren.“

Weiteren Informationen

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Broiler-Team

Marek Albers

Berater für Broiler

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