Legehennenstall erreicht mit natürlicher Belüftung eine niedrige Ausfallrate

Juul Loeffen

09 Nov. 2023

Im äußersten Nordosten Walloniens, nur einen Steinwurf vom Dreiländereck bei Vaals entfernt und versteckt in einem Tal in der Nähe von Hombourg, liegt der Legehennenbetrieb von Simon Piedboeuf, Siplum. Simon (38) hat diesen Betrieb 2007 gekauft. Damals war es noch ein Elternbetrieb, aber Simon hat dort sofort mit Vepymo-Legehennen angefangen.

Ein echter Unternehmer

Die Schritte, die er seit 2007 als Unternehmer unternommen hat, zeigen seinen Charakter. "Ich habe den Betrieb gekauft, als ich 23 Jahre alt war. Damals gab es drei Ställe mit einer traditionellen Voliere. Ab November 2019 haben zwei der drei Ställe eine Reihenvoliere von Big Dutchman vom Typ Step. Seitdem kann ich insgesamt 40.000 Hühner unterbringen", sagt Simon. Simon lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen (7 und 11 Jahre) 15 Kilometer vom Legebetrieb entfernt in Warsage. Seine Frau arbeitet als Grundschullehrerin und ist, auch weil sie nicht in der Nähe des Hofes wohnen, weniger in den Betrieb eingebunden.

Verkauf von Eiern

Von 2007 bis letztes Jahr hatte Simon immer Hühner auf Honorarbasis für Belgabroed. Allerdings konnte er einen netten Extrabonus verdienen, wenn er technisch gut lief. Dieses System wurde jedoch abgeschafft, und so stellte Simon im Juli 2022 zum ersten Mal Hühner auf eigenes Risiko ein. Die Runde zuvor war mit ISA Brown sehr gut gelaufen, und so beschloss er, damit weiterzumachen. Wie zuvor werden die Eier an Maaslandeieren in Maaseik geliefert.

Natürliche Belüftung funktioniert gut

Ein bemerkenswertes Merkmal des Betriebs ist die natürliche Belüftung, auch in den Volieren. "Als ich den Betrieb kaufte, gab es bereits eine natürliche Belüftung im Elterntierstall. Da ich damals so wenig wie möglich investieren wollte, habe ich das beibehalten, und es hat gut funktioniert", sagt Simon. Da die 13,5 Meter breiten Ställe nur zwei Volierensysteme haben, ist der Platzbedarf relativ groß. Trotzdem können pro m2 Stallfläche sechzehn Hühner untergebracht werden. Für die wirklich heißen Tage im Sommer sorgen zusätzliche Stützventilatoren für die Luftzirkulation. Die sehr geringe Ausfallquote zeigt, dass dieses System funktioniert. Die Hühner sind nie zu viel Zugluft ausgesetzt. Außerdem ist das Risiko z.B. bei Stromausfällen geringer, und der sehr niedrige Stromverbrauch ist gerade in letzter Zeit von Vorteil.

Technische Daten

Die letzte abgeschlossene Runde ging im Alter von 85 Wochen weg. Die Anzahl der Eier pro aufgezogener Henne betrug 401, was für braune Hennen sehr hoch ist. Die kumulative Ausfallrate lag mit 80 Wochen bei 6,7 % und stieg zum Ende hin auf 8,8 % an. Die Herde, die jetzt dort sitzt, läuft sogar noch besser. Sie sind jetzt 57 Wochen alt und legen immer noch 95 %, haben ein Eigewicht von 62,8 Gramm und fressen 122 Gramm Futter. Die kumulative Ausfallrate liegt derzeit bei 1,7 %. "Ich bin nicht jemand, der viel Zeit hinter dem Laptop verbringt, aber ich verfolge die Zahlen in der digitalen Tabelle konsequent", sagt Simon. Seine Arbeitsweise basiert hauptsächlich darauf, dass er sich die Hühner jeden Tag genau ansieht und die Futter- und Wasseraufnahme überprüft. "Wenn ich einer Sache nicht traue, rufe ich lieber dreimal umsonst an als einmal zu spät", sagt er.

Belgische/Wallonische Gesetze und Vorschriften

Da sich die belgische Gesetzgebung und Vermarktung in einigen Punkten von der deutschen und niederländischen unterscheidet, ist Simon mit weniger Anforderungen konfrontiert als die meisten seiner deutschen Kollegen. In Belgien gibt es zum Beispiel kein Verbot der Schnabelbehandlung, und da die belgische Legehennenhaltung mehr oder weniger autark ist, gibt es auch keinen Grund, sich an KAT zu beteiligen. Das bedeutet also, dass OKT (Ohne Kücken Toten) in Belgien kein Thema ist. Das gilt auch für NGMO, denn es gehen kaum oder gar keine Eier nach Deutschland.

Außerdem gibt es einen Unterschied zwischen Flandern und Wallonien. Die Gülleentsorgung war noch nie ein Thema. Die ist schon lange in der Hand eines Ackerbaubetriebes und es gab nie die Notwendigkeit, dafür extra zu bezahlen. Ein weiterer interessanter Unterschied ist die Stickstoffdebatte. Diese wird in Flandern genauso heftig geführt wie in den Niederlanden, aber in Wallonien stellt sich dieses Problem nicht. Offenbar hört das Stickstoffproblem an einer Sprachgrenze auf.

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Legehennen-Team

Juul Loeffen

Spezialist für Legegeflügel

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